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Negierung unseres Kaisers.
Im Jahre 1888 starb der Vater unseres Kaisers, Kaiser Friedrich. Nun erhielt unser Kaiser die Krone. Wilhelm Ii.
ist jetzt . . . Jahre Kaiser. Wir sagen auch: Er trägt die
Krone jetzt . . . Jahre. Kaiser Wilhelm Ii. ist unser Landesvater. Wir sind seine Landeskinder.
Die Landeskinder nennt man Untertanen. Die Untertanen sind: die Soldaten, die Beamten, die Arbeiter, die Kaufleute, die Handwerker und alle andern deutschen Einwohner. Unser Kaiser sorgt für die Untertanen. Gute Landeskinder lieben den Kaiser, föott erhalte und beschütze unseren Kaiser!
Der Kaiser und die Soldaten.
Unser Kaiser ist ein tüchtiger Soldat. Er ist der oberste Kriegsherr. Der Kaiser ist bestrebt, sein Hecr immer tüchtiger zu machen. Er sorgt auch für seine Soldaten. Unteroffiziere, die zwölf Jahre gedient haben, bekommen eine Prämie von 1000 Mark.
Wir haben nicht bloß Landsoldaten, sondern auch Seesoldaten oder Matrosen. Sie dienen auf den Kriegsschiffen. Sämtliche Kriegsschiffe bilden die Kriegsflotte. Unser Kaiser ist bemüht, die Kriegsflotte zu vermehren. Alle Jahre werden mehrere Schlachtschiffe gebaut.
Jeden Herbst hält der Kaiser große Manöver ab. Da sollen die Soldaten zeigen, was sie im Marschieren, Schießen und Angreifen gelernt haben. Da geht es zu wie im Kriege. Die Offiziere zeigen, wie sie ihre Truppen im Kriege führen würden. Im Manöver kennt der Kaiser keine Müdigkeit. Oft verläßt er schon um 3 oder 4 Uhr sein Quartier. Erst am Abend in der 6. oder 7. Stunde kehrt er dahin zurück. Den ganzen Tag
über fitzt er zu Pferde. Der Kaiser sorgt dafür, daß wir ein tüchtiges Heer haben. Er denkt: „Will ein Volk Frieden haben, so muh es für den Krieg vorbereitet sein."
Der Kaiser ist ein lieber Mann.
Melodie: „Üb' immer Treu und Redlichkeit."
1. Der Kaiser ist ein lieber Mann, er wohnet in Berlin, und wär' das nicht so weit von hier, ich ginge heut noch hin.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Wilhelm Wilhelm
3. Er ist so gut, er ist so mild, wir weihn ihm Herz und Hand.
Gott segne ihn! Der Kaiser hoch!
Und hoch das Vaterland!
(Lausch.)
Ii.
1. Ich sehe unsern Kaiser schon aus dem Bilde gern, den hellen Blick im Auge
und aus der Brust den Stern.
2. Ich höre gern vom Kaiser, was für sein Volk er tut.
Er sorget für uns alle; der Kaiser, der ist gut.
3. Ich bete drum von Herzen sür ihn zu Gott dem Herrn:
„Gott, segne unsern Kaiser
und halt' ihm Unglück fern!"
Iii.
1. Gott beschütze, Gott erhalte unsern Kaiser und sein Haus!
Aus dem Füllhorn deiner Gnade teil' ihm reiche Gaben aus!
2. Gib ihm Freude, gib ihm Frieden! Führe ihn mit starker Hand!
Schütze ihn vor jedem Leide!
Segne Volk und Stadt und Land!
Kaiserin Auguste Mrtorili.
Die Gemahlin des Kaisers ist die Kaiserin. Unsere Kaiserin heißt Auguste Viktoria. Sie ist am 22. Oktober 1858 geboren, ^ie i]t die Tochter des verstorbenen Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein.
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Extrahierte Personennamen: Gott Auguste_Mrtorili Viktoria Friedrich_von_Schleswig-Holstein Friedrich
— 12 —
Dort suchte er Heilung. Seine Gemahlin und seine Kinder waren bet ihm. Am v. März 1888 starb sein Vater, Kaiser Wilhelm. Kaiser Friedrich reiste nach Deutschland, um ani
Begräbnis seines Vaters teilzunehmen und die Negierung anzutreten. Die Krankheit wurde von Tag zu Tag schlimmer. Der Kaiser hatte furchtbare Schmerzen. Er konnte nicht mehr
sprechen. Aber er klagte nicht. Einmal schrieb er seinem ältesten
rechne, unserem Kaiser, aus ein Blatt Papier: „Lerne leiden,
finifer Wilhelm der Große.
ohne zu klagen." Ant 14. Juni 1888 feierte die Prinzessin Sophie ihren 18. Geburtstag. Sie trat weinend an das Bett des todkranken Vaters. Mit zitternder Hand schrieb dieser auf ein Blatt Papier: „Bleibe fromm und gut. wie du es bisher gewesen. Dies ist der letzte Wunsch deines sterbenden Vaters."
Am 15. Juni 1888 erlöste der Tod den Kaiser von seinen Leiden Das deutsche Volk wird den guten Kaiser Friedrich nie vergessen.
Die Kaiserin Viktoria starb 1901.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Viktoria
2. Und was ich bei dem Kaiser wollt'? — Ich reicht’ ihm meine Hand,
und brächt' die schönsten Blümchen ihm, die ich im Garten sand.
3. Und sagte dann: „Aus treuer Lieb' bring’ ich die Blümchen dir!"
Und dann lief ich geschwinde fort und wär' bald wieder hier.
Das Königliche Schloß in tzcrlin.
Der Kaiser reist nach dem Heiligen -Lande.
Einmal fuhr der Kaiser mit der Kaiserin auf dem Schisse nach dem Heiligen Lande, ^jtt Jerusalem warnt die Häuser mit Fahnen und Girlanden geschmückt. Zuerst besuchte der Kaiser die Kirche des Heiligen Grabes. Der Kaiser war auch auf dem Clbcrgc, wo bcr Heiland Blut geschwitzt hat und in den Himmel aufgefahren ist. Der Kaiser besuchte ferner das Städtchen Bethlehem, wo Christus geboren worden ist. An diesen heiligen Orten hat der Kaiser andächtig gebetet. Er hat gelobt, immer ein guter Christ zu bleiben.
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„Hole Brot und Wem!" — Die Frau erkannte nicht den Kaiser Friedrich.
Der Arzt sagte der Frau, wer der fremde Herr war. Da betete die Frau für den guten Kaiser. Der Arzt kam so oft, bis die Frau gesund war. Kaiser Friedrich hat den Arzt und die Arznei bezahlt.
2. Bei Potsdam liegt das Dorf Eiche. Hier brach einst ein großes Feuer aus. Sofort erschien auch Kaiser Friedrich und half löschen. Er ließ Soldaten zur Hilfe kommen. Der hohe Herr eilte in die Häuser hinein und rettete. Sein Gesicht
Kaiserin Uiktoria.
und seine Uniform waren ganz schwarz. Doch achtete er nicht darauf. Die Leute waren durch das Feuer arm geworden. Kaiser Friedrich aber war ein Helfer in der Not. Er gab für jedes Kind 25 Mark, damit Kleider beschafft würden.
Krankheit und Tod Kaiser Friedrichs.
Als Kaiser Friedrich 56 Jahre alt war, wurde er schwer krank. Ein schlimmes Halsleiden kam über ihn. Kein Arzt konnte ihm helfen. Der Kaiser reiste nach dem warmen Italien.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Uiktoria Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
I.
Lehrbellin.
(28. Juni 1675 *.)
1. Die Schweden in der Mark. Im Sonderfrieden zu Vossem (1673) hatte der Große Kurfürst das Versprechen gegeben, sich neutral zu verhalten, falls das Reich nicht angegriffen werde. Da aber schon im Jahre darauf eine französische Armee die Pfalz verheerte, stieß der Kurfürst mit seinen Truppen wieder zu deu Kaiserlichen, welche bei Straßburg standen. Sofort nach seiner Vereinigung mit diesen drang er auf ein entschiedenes Vorgehen gegen die Franzosen, mußte aber bald einsehen, daß man von kaiserlicher Seite den Krieg absichtlich ohne jeden Nachdruck führte. Erbittert über ein solches Verhalten und niedergedrückt durch den zu Straßburg plötzlich erfolgten Tod des Kurprinzen Karl Emil ging der Kurfürst mit seinen Truppen nach Franken und bezog bei Schweiufurt Winterquartiere. Dort ereilte ihn die überraschende Kunde: Die Schweden siud in der Mark! — Ludwig Xiv. hatte wohl erkannt, daß von allen seinen Gegnern der Große Kurfürst der gefährlichste sei. Um ihn vom rheinischen Kriegsschauplätze wegzulocken, bewog er die Schweden zu einem Einfalle in Brandenburg. Im Herbste 1674 besetzten diese die Neumark und die Mittelmark und streiften im Frühjahre 1675 auch durch das Havelland, ja bis in die Altmark. Über das unglückliche Land brachen bald alle Greuel des Dreißigjährigen Krieges herein. Da rotteten sich in ihrer Verzweiflung die Baueru zusammen und bewaffneten sich gegen die Landbeschädiger mit Heugabeln, Sensen und Dreschflegeln. In einer Dorfkirche wird noch jetzt eine ihrer Fahnen aus jener Zeit aufbewahrt. Sie trägt die Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut Uud dienen unserm Kurfürsten mit unserm Blut."
*) Nach dem damals uoch in Brandenburg geltenden Julianischen Kalender rvar die Schlacht am 18. Juni.
Ri-chter, Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee.
1
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Extrahierte Personennamen: I.
Lehrbellin Karl_Emil Karl Schweiufurt Ludwig_Xiv Ludwig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 17 —
Während dieser Vorgänge hielt der König südöstlich von Heid au auf einer Anhöhe, von wo aus er die feindliche Stellung vollständig übersehen konnte. Die Gegend war ihm von früher hier abgehaltenen Truppenbesichtigungen gut bekannt. Bald hatte er den schwächsten Punkt der feindlichen (Stellung herausgefunden und faßte in überraschender Weise den geistreichen Plan, den linken Flügel des Feindes anzugreifen. Sofort befahl er den Rechtsabmarsch der ganzen Armee. Im Vertrauen auf die bewunderungswürdige Beweglichkeit und Ausdauer seiner Truppen konnte er dies wagen und hoffen, daß die Feinde überrascht und das Mißverhältnis in der Zahl der beiderseitigen Streiter insofern zu seinen Gunsten sich ausgleichen würde, als er im stände war, auf einem einzelnen Punkte mit Übermacht aufzutreten. — Bei Borne blieben nur wenige Truppen und zuverlässige Offiziere zur Beobachtung zurück. Der Rechtsabmarsch der Preußen blieb anfangs den Öftretchern verborgen, da ein von Heidan nach Lobetinz sich hinziehender Höhenzug ihre Bewegungen verdeckte. Als man ihn endlich wahrnahm, glaubte man an einen Abzug nach dem Gebirge, so daß Daun äußerte: „Die Leute paschen ab, lassen wir sie ziehen!"
Der König war, begleitet von einer kleinen Abteilung Husaren, aus dem erwähnten Höhenzuge nach Süden geritten, nach einer Seite die Bewegungen des Feindes beobachtend, nach der andern die seiner in der Tiefe marschierenden Truppen leitend. Gegen 1 Uhr hielt er auf dem Windmühlenberge bei Lobetinz und befahl den Angriff. Die Art desselben, die vielbewunderte schiefe Schlachtordnung, ergab sich aus den Verhältnissen fast von selbst. Auf eine Überflügelung war es von vornherein abgesehen, aber eine vollständige Umfassung war wegen der geringen Zahl der Truppen unmöglich. Außerdem drängte die Zeit; es mußte eine Entscheidung fallen, ehe der kurze Wintertag zu Ende war und ehe der Feind Verstärkung vom rechten Flügel erhielt. Während nun General Web ett von Schriegwitz aus mit der Vorhut links einschwenkte und gegen Sagschütz vorging, entwickelte sich das erste Treffen unter Moritz von Dessau derart, daß die Bataillone treppenartig aufmarschierten, so daß das linke Flügelbataillon um 1000 Schritt gegen die Front des rechten zurückstand, womit ein fortwährendes Nachrechtsschieben der Truppen verbunden war. Das Manöver konnte nur mit so gut geübten Truppen, als den preußischen, gelingen — und es gelang. Die Wiirttem-berger und Bayern, welche den linken östreichischen Flügel bildeten und ohnedies ungern gegen die Preußen fochten, waren sehr bald ans den Stellungen bei Sagschütz und zwischen diesem Dorfe und Gohlau
Rechter, Zwölf denkwürdige Schlackten der preußischen Armee. 2
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Zur zweiten Auflage.
Mit der zweiten Auflage sind die „Zwölf Schlachten" in den Verlag der Firma Franz Goerlich übergegangen. Die Verlagshandlung ist bemüht gewesen, durch besseren Druck und besseres Papier den unvorteilhaften Eindruck, den die nachlässige Ausstattung der ersten Auflage mehrfach hervorgerufen hat, zu beseitigen. Der Verfasser hat es seinerseits an sorgfältiger Überarbeitung des Inhalts, aus welchem vor allem entbehrliche Fremdwörter entfernt wurden, nicht fehlen lassen. Die Karten haben ebenfalls eine genaue Durchsicht erfahren; Berge, Gebirgs- und Hügelzüge sind neu eingezeichnet, waldiges oder sumpfiges Gelände ist bloß angedeutet worden: alles dies aber nur insoweit, als es für den Gang der Ereignisse in Betracht kommt. Die Andeutung der Truppenaufstellungen habe ich durchaus selbständig nach dem Wortlaute der mir zugänglichen Berichte vorgenommen; nur bei der Karte von Metz habe ich die Schlachtenpläne von Exner und Baldamus zu Rate gezogen, um die Fehler der 1. Auflage ausmerzen zu können.
Der „Anhang" ist vermehrt worden durch einen Abschnitt, welcher Zahlenangaben aus dem großen Kriege 1870/71 bietet.
Indem ich den Herren Seminarlehrern Dageförde - Northeim, Tschech-Proskau und Hoffmann-Oberglogau für die mir bei Herstellung der 2. Auflage in Rat und Tat gewährte Unterstützung meinen Dank ausspreche, bitte ich alle Freunde und Gönner dieses Buches, mich auch ferner auf etwaige Unrichtigkeiten und Ungenauigkeiten, welche sich eingeschlichen haben sollten, aufmerksam machen zu wollen.
Oberglogan.
G. Richter.
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Extrahierte Personennamen: Franz_Goerlich Franz Metz Exner
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 87 —
Am Feldzuge haben deutscherseits teilgenommen 33101 Offiziere, Ärzte und Beamte und 1113254 Mannschaften. In der Heimat mären bei den Waffen 9319 Offiziere und 338738 Mann. Vom „Eisernen Kreuz" wurden verliehen 8 Großkreuze, 1318 Kreuze erster Klaffe, 43243 Kreuze zweiter Klaffe am fchwarzen Bande, 4013 Kreuze zweiter Klasse am weißen Bande.
Verluste. Deutscherseits sind
gefallen 1871 Offiziere, 26397 Mann;
verwundet wurden 4184 „ 84304 „
vermißt wurden 102 „_______12752 „
zusammen 6157 Offiziere, 123453 Mann.
Von etwa 4000 Vermißten ist der Verbleib derselben unaufgeklärt geblieben. An Krankheiten starben 17105 Mann, so daß der Gesamt-verlnst rund 49400 Mann beträgt. Unter den Gefallenen befinden sich 1 Feldgeistlicher und 8 Ärzte, unter den Verwundeten 3 Feldgeistliche und 55 Ärzte.
Von den ungeheuren Verlusten der deutscheu Armee bekommt man durch folgende Zahlen einen ungefähren Begriff. Die größten Verluste hatte das ostpreußische Infanterieregiment Nr. 44 mit 1694 Mann; es folgt das 3. westfälische Infanterieregiment Nr. 16 mit 1691 Mann. Dieses Regiment, welches am 16. August im Verein mit den 56eru die Divisionen Cissey und Grenier angriff, wurde fast zertrümmert und nur durch den heldenmütigen Angriff der ersten Gardedragoner vor vollständiger Vernichtung bewahrt; es verlor an Toten allein die ungeheure Zahl von 27 Offizieren und 526 Mann. Es folgen: Regiment Nr. 52 mit 1655 Mann, Regiment Nr. 6 mit 1504 Mann, Regiment Nr. 48 mit 1497 Mann, Regiment Nr. 11 mit 1453 Mann, Kaifer Franz-Regiment mit 1322 Mann, 8. sächsisches Infanterieregiment mit 1318 Mann. Über 1000 Manu verloren noch die Regimenter: 1., 2., 3. Garderegiment, die Garde-Grenadierregimenter Königin Augusta und Elisabeth, ferner die Regimenter 4, 7, 8, 20, 24, 32, 35, 40, 43, 46, 48, 50, 56, 57, 83, 85, 94, sowie das 2. bayrische Infanterieregiment. Ganz bedeutend war die Einbuße bei dem Garde-Schützenbatailloil mit 518 Mann. Das Bataillon hat alfo nahezu 60°/o feines Bestandes verloren. Auch einzelne Reiter-, sowie Artillerieregimenter weisen staunenerregende Verlustziffern auf. Das Magdeburger Kürassierregiment Nr. 7 verlor 207 Mann, das altmärkische Ulanenregiment Nr. 16 büßte 198 Mann, das 1. Garde-Dragonerregiment 141 Monn ein. Das branden-burgische Feld - Artillerieregiment Nr. 3, das sich allerdings unvergäng-
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12 ---------
ijieu Steg für gong sicher. Um 2 Uhr gab König Friedrich den Befehl rum Angriff. Die Kanonen und Flintenkugeln streckten ganze Reihen der Franzosen nieder. Nach kaum 2 Stunden waren die Franzosen in die Flucht qe-^cylagen. Die Feinde hatten nicht einmal ihre Fahnen und Kanonen mit-
genommen. 22 Fahnen und 63 Kanonen wurden von den Preußen erbeutet Überall sang man:
„Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee,
Panduren und Franzosen."
(Panduren waren ungarische Fußsoldaten.)
Der Sieg bei Roßbach gefällt uns am besten, weil die Franzosen hier ihre Strafe erhielten. Immer trachteten sie nach dem Rheine. Im 30fahrigen Kriege raubten sie Elsaß. Brandenburg ließen sie zur Zeit des Großen Kurfürsten von den Schweden überfallen. Ganz Deutschland freute sich über den Sieg Friedrichs. Der -tapferste im preußischen Heere war der General Seydlitz.
^ d) Leuthen. Unterdessen hatten die Österreicher ganz Schlesien besetzt. Friedrich sagte: „Ich muß sie angreifen, und wenn sie auf dem Zobteuberge ständen." Friedrich zog mit seinem Heere nach Schlesien. Bei Leuthen in der Nähe von Breslau kam es zur Schlacht (5. Dezember 1757). Das österreichische Heer war dreimal so stark wie das preußische. Spottweise hieß dieses „Berliner Wachtparade". Am Tage vor der Schlacht hielt der König
eine Ansprache an die Offiziere. Zum Schlüsse sagte er: „Leben Sie wohl,
meine Herren! xjn kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder! Äm nächsten -Lage marschierten die Soldaten mutig dem ^yetnbe entgegen. Um 1 Uhr begann der Kampf. Nach 3 Stunben waren die Österreicher besiegt, (ochräge tochlachtorbttiing.) Der Tapferste int preußischen Heere war der General Zieten.
^Ein kalter Nachtwinb wehte über das Schlachtfeld. Da lagen Tausende von Toten und Verwundeten. Ein Soldat fing an zu fingen: „Nun danket alle Gott." (Choral von Leuthen.) Die Musik spielte dazu. Bald sang das ganze Heer. — Noch an demselben Abende ritt der König nach Lissa. Im L-aale des Schlosses waren eine Anzahl österreichische Offiziere versammelt. Friedrich zeigte sich unerschrocken und mutig. Er grüßte: „Guten Abend, meine Herren! Sie haben mich wohl hier nicht vermutet? Kann man hier auch noch unterkommen?" Bald kamen die Reiter von Seydlitz und nahmen die feindlichen Offiziere gefangen.
Am Ende des Jahres 1757 war Schlesien von den Österreichern geräumt. Das preußische Volk sang:
„Es lebe durch des Höchsten Gnade der König, der uns schützen kann; so schlägt er mit der Wachtparade noch einmal 80 000 Mann."
e) Gorndorf. 1758 waren die Russen in Brandenburg eingefallen. Die Festung Küstrin hatten sie zerstört. Friedrich eilte mit feinem Heere herbei. Er schlug die Russen bei Zorndorf unweit Küstrin. Die Russen hatten sich am Schnaps betrunken. Friedrich äußerte voll Ekel: „Mit solchen Lumpenkerlen muß ich mich herumschlagen!" Zu Seydlitz aber sagte er: „Auch diesen Sieg verdanke ich Ihm."
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich